Mein Artikel zum Thema in der Zeitschrift
Künstlersozialkasse
- Gut gedacht, schlecht gemacht
Live Bands, Orchester und Bandleader werden doppelt zur Kasse gebeten
.
Die Möglichkeit, als Livemusiker zu überleben, werden von Jahr
zu Jahr schwieriger. Neben Gema-Gebühren , Ausländersteuer und
Finanzamt, versucht nun die KSK in einer wirklich kreativen Auslegung
von Gesetzen, die Musiker selber zu Kasse zu bitten .
Eine übliche Praxis für viele Bands ist, dass ein Bandmitglied
oder der " Band Leader" die gesamte Gage gegen Quittung vom
Veranstalter entgegen nimmt und dann an die gesamte Band anteilig auszahlt.
Das kann in bestimmten Fällen zu erheblichen Nachzahlungen führen
.
" Bandleader sollen nach Ansicht der KSK in bestimmten Konstellationen
auf die Rechnungen der Mitmusiker die Abgabe leisten und der Veranstalter
anschließend noch einmal auf die Gesamtgage."
Quelle: Der Fachanwalt Andri Jürgensen auf seiner Webseite .
Aber nicht nur hier zeigt sich die Künstlersoziale reich an Ideen,
das bestehende Gesetz auszulegen.
Musiker, die Ihre eigene Musik einmalig !!! auf eine einzelne CD brennen
oder per mp3 verschicken, gelten laut der Behörde damit als HERSTELLER
VON TONTRÄGERN .
In einem Brief an mich persönlich erklärt die KSK :
"Dazu führen Sie jedoch aus, dass Sie für Firmen, Werbeagenturen,
Buchverlage und Fernsehsender Musik komponieren, einspielen und produzieren,
wobei diese Musikproduktionen per mp3 oder Masterband /CD an den Auftraggeber
ausgeliefert werden.
Mit dieser Tätigkeit erfüllen Sie den Tatbestand des erstmaligen
Herstellens bzw. Bespielens von Bild - bzw. Tonträgern mit künstlerischen
Tonproduktion im Sinne des §24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5 KSVG."
Hersteller von Tonträgern sind verpflichtet, sich bei der KSK zu
melden und Auskünfte zu erteilen und die jährliche Meldung abzugeben.
Nach Überprüfung sind Abgaben zu zahlen wenn künstlerische
Leistungen verwertet wurden
Welche Auswirkungen solche bürokratischen Auswüchse haben, zeigt
sich seit einigen Monaten. Viele Musiker sehen sich gezwungen, die KSK-Abgaben
in Ihren Gagen zu "verstecken" und diese am Ende so selber zu
finanzieren
(auch wenn das nach dem Gesetz nicht zulässig ist).
Die Missstände sollten sich die Verantwortlichen dann ins Bewusstsein
rufen, wenn Sie sich mal wieder für Ihre tolle Arbeit im Name der
Kunst gegenseitig auf die Schultern klopfen.
Denn: Die "wirklichen" ("wahren") Künstler sitzen
in Berlin und Wilhelmshaven am Schreibtisch.
KSK ja - so aber nicht
.