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Es gibt Tage da erhalte ich Anrufe , mails , Briefe ..... manchmal bis zu 50 am Tag.

Ich bemühme mich alle schnell zu beantworten und mit meinen bescheidenen Mitteln zu helfen . Aber solche Schilderungen wie die Folgende

belasten mich immer wieder sehr , obwohl ich das Forum nun seit über 8 Jahren mache .

Joachim Griebe August 2011

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Rheinland-Pfalz, den 5.8.2011

Sehr geehrter Herr Griebe,

seit 1987 bin ich Versicherter der KSK. Grundlage ich ein Staatsexamen als
Musiker und eine seit 1981 andauernde Tätigkeit als Journalist und Autor. In
aller Bescheidenheit darf ich als solcher sagen, dass ich das Kultur- und
Medienleben in Deutschland schon ein Stück weit mitgestaltet habe.

Meinen Namen ersetze ich an dieser Stelle zur Wahrung der Diskretion durch
ein Pseudonym.

Im Jahr 2007 erkrankte ich infolge eines Zeckenbisses schwer und bin seither
chronisch krank. Da ich dennoch auf Einkommen angewiesen bin, ging ich einem
Angebot der hiesigen Realschule nach und nahm eine Tätigkeit als Musiklehrer
an. Leider kam es nicht zur Festanstellung, so dass ich mich seit zwei
Jahren mit fortlaufend verlängerten Vertretungsverträgen hinschleppe.
Darunter hat sich meine wirtschaftliche Situation verschlechtert.

Ich bin über den Arbeitgeber hauptversichert und entrichte bei der KSK nur
rund 35 Euro Mindest-Rentenbeitrag für die freie künstlerische
Rest-Tätigkeit. Dies mache ich natürlich, um mir im Falle des
Arbeitsplatzverlustes eine leichte Rückkehr in die Freiberuflichkeit zu
sichern.

Als ob das Arbeiten als Musiker mit einer schweren Krankheit im Gepäck, der
mangelnde Verdienst und die fehlende soziale Sicherheit nicht schon genug
Last wären, fällt mir die KSK seitdem noch aggressiv in den Rücken.

Obwohl ich durch schriftlich-verbindliche Erklärung dargestellt habe, dass
die Arbeitsverhältnisse trotz Kettenvertrag de facto kontinuierlich laufen,
bucht die KSK nach jedem Vertragsablauf das Versicherungsverhältnis auf
"hauptberuflicher Künstler" zurück. In Folge fordert sie den vollen Beitrag,
das komplette Neueinreichen umfangreicher Verträge (pro Neuvertrag ca. 11
Seiten), einen Formularsatz, Bescheinigungen vom Arbeitgeber usw. als
Voraussetzung, um den Versicherungsstatus zurückzusetzen. Das wiederholt
sich so mehrere Male pro Jahr.

So fallen binnen eines Jahres rund 130 Blatt Briefwechsel an, der mich
zeitlich und kräftemäßig vollends überfordert. Ich ermächtigte die KSK, die
entsprechenden Auskünfte bei der für mich zuständigen Oberfinanzdirektion
einzuholen - immerhin eine staatliche Behörde. Dies bleibt seitens der KSK
völlig unbeachtet. Stattdessen produziert sie über die steten Umstellungen
des Versicherungsverhältnisses Kostenforderungen, die dann wieder aufzuheben
sind, weil die Sozialabgaben ja über den Arbeitgeber laufen. Aber es werden
auch jedes Mal Gebühren erhoben, wenn ich den unsäglichen Papierkrieg nicht
fristgerecht mitmache, weil ich eben überfordert bin.

So sind seit etwa anderthalb Jahren rund 100 Euro an Mahnkosten angefallen,
gegen die ich mich wegen Unbilligkeit wehre. Es sind Mahnkosten für
Beiträge, die ich aufgrund des fortgesetzten Angestelltenverhältnisses
letztlich garnicht zu zahlen habe.
Aber während die KSK die Beiträge annulliert, behält sie die Mahnkosten bei.

Mittlerweile habe ich drei Widersprüche per Fax mit Sendebeleg entsandt. Auf
kein Schreiben geht die KSK noch inhaltlich ein, sondern setzt mich mit
immer neuen Mahnungen in Verzug.

Nochmal: schriftliche Eingaben zur Sache werden von der KSK seit zwei Jahren
nicht beantwortet.

Ich kann dies nur als Behörden-Mobbig bezeichnen, es grenzt an Nötigung und
stellt zumindest einen Verstoß gegen die Treuepflicht als
Sozialversicherungsträger dar.

Ich habe jetzt die Gewerkschaft GEW bevollmächtigt. Es ist ein Skandal, wie
die KSK hier mit langgedienten Künstlern und Fachkollegen umgeht. Die KSK
ist zu einem staatlich finanzierten und organisierten Sozialmobbing-Club
verkommen.

Dieses Schreiben dürfen Sie, Herr Griebe, veröffentlichen! Es ist an der
Zeit, dass sich der Widerstand gegen die KSK-Praxis organisiert.

Mit freundlichem Gruß

A. Assmann

 

OFFENER BRIEF AUGUST 2011


ünstler mit geringem Einkommen "raus" aus der KSK ?