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Stoppt den Wahnsinn


Was Herrn Fleischauer hier passiert, ist wohl eine Variante von unzähligen Fällen anderer Art, die mir im Laufe der letzten Monate in Verbindung mit der KSK bekannt wurden : Hier werden von der KSK systematisch ohne Rücksicht auf Verluste angebliche "Verwerter" zu Abgaben genötigt, Abgaben. von deren "Rechtmäigkeit" nur ein verschwindend kleiner Bruchteil von "Verwertern" etwas wußte. Und zwar, weil die Abgabenregelung an sich den allermeisten schlichtweg nicht bekannt war. Mein Finanzamt wußte noch nicht einmal von der Existenz der KSK (!!!), als ich vor 3 Jahren einmal dort nachfragte. Das war zu einer Zeit, als das Thema langsam hochkam - einige meiner Agentur-Kollegen waren "erfaßt" worden und bekamen den bekannten Erfassungsbogen, der später über die Abgabepflicht entscheidet. Ich selbst bekam ihn einige Wochen später, und fiel aus allen Wolken, als ich das erste Mal "die Wahrheit" aus erster Hand erfuhr. Die Wahrheit über eine Institution, die bisher keiner kannte, die Wahrheit über Abgaben, zu denen mich nie jemand informiert hat (ich betreibe seit über 15 Jahren meine Agentur und das Wort KSK hatte ich bis dahin noch nicht einmal gehört).

Gehört es nicht zur Informationspflicht, daß jemand, der beim Gewerbeamt ein Agenturgewerbe als Künstleragentur anmeldet, auch über die KSK und die gesetzl. Pflicht zur Künstlersozialabgabe informiert wird ??? Ich habe meine Agentur nie in erster Linie aus kaufmännischen Gesichtspunkten betrieben, sondern um über diese zweite Schiene meine eigenen Angebote als Musiker zusätzlich zu vermarkten. Kleine Handling-Margen von 5%-10% waren die Regel für die Vermittlung z.B. eines Zauberkünstlers, dafür habe ich meistens meine Band auf der selben Veranstaltung unterbringen können. Darum ging es mir in erster Linie. Daß ich nun für alle Künstlervermittlungen der letzten 5 Jahre KSK-Abgaben nachzahlen darf, bedeutet, daß ich quasi alle Vermittlungstätigkeiten der letzten 5 Jahre für lau getätigt habe, denn selbst wenn ich einmal 10% an einer Vermittlung verdient habe, ging bereits ein Drittel davon für EK-Steuer und nun der Rest für KSK-Abgabe drauf. War die Marge einmal niedriger, habe ich sogar draufgelegt. Das alles ist eine Farce, denn wäre ich informiert gewesen, hätte ich die Abgabe einfach mit in meine Preise einrechnen können. Welche Bedeutung das zur Wettberwerbssituation meiner VK-Preise nach sich gezogen hätte, steht auf einem anderen Papier, denn "noch nicht erfasste" kleine Hobby-Agenturen, die damals noch in großer Zahl tätig waren, hätten mich einfach unterboten, da sie keine Abgabe zahlten, und ich hätte gehörige Einbußen an Aufträgen gahabt. Die andere Seite der Medaille ist noch lächerlicher (wenn man hier noch lachen kann) :

Als ich mich als Musiker bei der KSK versichern wollte, bekam ich erst einmal ein mehrseitiges Erfassungsblatt, wo ich meine innersten Därme mitteilen sollte - dieser Bogen war schlichtweg eine Frechheit, das hatte schon sehr etwas von einer Anhörung bei der Stasi ! Stasimäßig auch die engen Fristen, die einzuhalten waren (man beachte, daß die KSK selbst 8 Monate gebraucht hat, bis sie mir dieses Formular zugeschickt hat, dann aber innerhalb von 4 Wochen Unterlagen von mir wollte, für deren Beschaffung ich 4 volle Tage benötigt habe. Man hat ja auch noch andere Dinge zu tun..). Letztendlich sollte ich - als langjährig Privatversicherter - auf meine dortig angesammelten Boni verzichten und einer gesetzlichen Krankenkasse beitreten. Das hatte mir vorher niemand gesagt, daß daran nichts vorbeibeiführt. Da war das Faß bei mir voll und ich habe die Frist vergehen lassen (übrigens die einzige Möglichkeit, der PFLICHTVersicherung zu entgehen - wenn man nämlich mal drin ist, MUSS man drin bleiben. Und der Witz : Die KSK hat offensichtlich genügend Parameter zur Hand, einen jederzeit wieder aus dieser PFLICHTVersicherung zu feuern, nach allem was ich hier immer wieder lese).

Um nochmals auf Sie, Herr Fleischauer, zurückzukommen : Sie haben mein tiefes Mitgefühl. Gerne würde ich etwas tun, ich weiß nur nicht was. Ein Schlagzeuglehrer hat sein Honorar, die Musikschule will auch etwas verdienen, an die EK-Steuer muß gedacht werden, auf den Gesamtbetrag wird bei vielen Musikschulen die nicht MwSt-befreit sind noch 19% MwSt. auf das Honorar fällig, und jetzt noch zusätzlich die KSK-Abgabe. Wir kommen somit fast auf das Doppelte vom Netto !!! Ist das noch gerecht ??? Nein. Denn zu allem Überdruß können Unterrichtsstunden seit einiger Zeit nicht mehr von der Steuer abgesetzt werden. Und in welches wirtschaftliche Dilemma Musikschulen fallen, wenn die Preisdifferenz zwischen Musikschultarif und einem Privatlehrer, der das vielleicht sogar noch schwarz betreibt, mehr als 100% betragen können, brauche ich nicht gesondert zu erwähnen - jeder Betroffene kennt diese Problematik.

Der einzige Ausweg ist, die Massen an KSK-Betroffenen/-Geschädigten (und es gibt diese Massen wie man sieht) zu koordinieren und in Gemeinschaft gegen diesen Wahnsinn anzugehen. Hier stehen Tausende von Existenzen auf dem Spiel, und die Spezialisten in Wilhelmshaven sehen darüber einfach hinweg. Das kann und darf nicht sein. Wo sind die Präzedenzurteile ? Es gibt keine, weil die meisten Betroffenen schlicht kein Geld für den Anwalt übrig haben, wenn sie aus dem ersten Schockzustand überhaupt noch einmal erwachen. In vielen der mir bekannten Fälle liegen die verordneten 5-Jahres-Nachzahlungen bei etlichen Monats-, ja sogar Jahresgewinnen. Insolvenz, Harz IV und Selbstaufgabe ist die Folge.

War das tatsächlich ursprünglich so gedacht und gewollt ??

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mit dem Verfasser dieses Eintrags im Forum habe ich persönlich mehrmals telefoniert und wir haben uns bei der

Verhandlung in Köln zum Fall PETER FLEISCHHAUER getroffen - J. Griebe

STOPPT DEN WAHNSINN - BEITRAG - EINTRAG HIER IM FORUM


ünstler mit geringem Einkommen "raus" aus der KSK ?