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KÜNSTLERSOZIALKASSE MEETING

 

 

 

 

AUFRUF AN ALLE KÜNSTLER UND MEDIENVERTRETER

Liebe Medienvertreter,

ich möchte Sie auf eine Problematik aúfmerksam machen, unter der auch viele Ihrer Kollegen zu leiden haben. Bekanntlich sieht das Künstlersozialversicherungsgesetz KSVG vor, daß selbstständig tätige Künstler und Publizisten über die Künstlersozialkasse (KSK)versichert werden können. Auf diese Weise bekommen auch Künstler eine Rentenversicherung, und die KSK übernimmt sozusagen den Arbeitgeber-Anteil - die Künstler können sich daher besonders günstig versichern. Dies weckt allerdings auch bei einigen Leuten, die nicht zum Kreis der Künstler oder Publizisten gehören, den Wunsch, sich preisgünstig zu versichern, und die KSK prüft daher sehr gründlich, wen sie aufnimmt.

Das wäre so weit in Ordnung, wenn die Künstlersozialkasse dabei nicht ganz weit übers Ziel hinausschießen würde. Die KSK wehrt sich mit Zähnen und Klauen dagegen, Bewerber aufzunehmen. Nach meinen Informationen dauert es oft, wenn nicht meist 2 Jahre und länger, bsi die Künstler und Publizisten sich ihre Aufnahme bei der KSK regelrecht erkämpft haben. Obwohl die KSK hier ausdrücklich nicht zu prüfen hat, was Kunst ist, und was nicht, bügelt sie langjährige Künstler und deren Lebenswerk oft mit den Worten "Sie sind kein Künstler im Sinne des KSVG" ab und VERWEIGERT IHNEN GESETZLICH GARANTIERTE RECHTE.

Bühnenbildner und Restauratoren werden nicht als Künstler anerkannt, und selbst die künstlerische Leistung von Film-Komponisten wird bestritten, indem behauptet wird, daß es sich hier nicht um eigenschöfperische Leistungen handele, weil hier ja lediglich Weisungen des Regisseurs umgesetzt würden. Auch bei hochqualifizierten Tonmeistern, welche z.B. Klassik-Aufnahmen mit überaus komplizierten Schnitten machen, die ohne gute Notenkenntnisse nicht darstellbar sind, behauptet die KSK, es handele sich hier lediglich um handwerklich-technische und nicht um künstlerische Leistungen. Auch bei gestalterischen Arbeiten wie Webdesign oder dem Design von CD-Covers, wird kurzerhand die kreative leistung bestritten und behauptet, es handele sich hier lediglich um eine technische Leistung, die KSK sei somit nicht versicherungspflichtig.

Tausende betroffene Künstler sind aufgrund solcher Willkür der KSK-Juristen rot vor Zorn, und viele sind der Meinung, daß sich die KSK gebärdet, wie die Reichskulturkammer. Offenbar spekuliert die KSK darauf, daß Viele nicht die Zeit und Energie haben, sich über Jahre hinweg das gesetzlich garantierte Recht ihrer Aufnahme bei der KSK zu erkämpfen. Sie resignieren und müssen sich dann für mindestens den doppelten Betrag anderweitig versichern. Die Künstler-Sozialkasse hat eine (meines Wissens) seit Jahren konstante Ablehnungsquote von 25%. Es wird aber niemand im Ernst behaupten wollen, daß 25% der KSK-Bewerber Betrüger sind, welche sich Leistungen der Künstlersozialkasse ungerechtfertigt erschleichen wollen. Dies führt zu der dringenden Vermutung, daß diese 25% eine (gesetzwidrige) Vorgabe sein könnten. Offenbar liegt hier einiges im Argen und zahlreiche betroffene Künstler sind der Ansicht, daß es hier für die Staatsanwaltschaft noch sehr viel Arbeit geben könnte. Eine Ablösung der für diese Zustände Verantwortlichen erscheint vielen Betroffenen unumgänglich. Die kurzfristige Gründung eines Vereins mit dem voraussichtlichen Namen "Künstler wehren sich" ist geplant.

Am Donnerstag 24.09.2009 um 9:30 Uhr findet beim Sozialgericht Düsseldorf mein Gerichtstermin gegen die KSK statt, bei dem diese Fragen erörtert werden. Ich möchte Sie dazu herzlich einladen, weil ich der Meinung bin, daß diese Dinge auch in der weiten Öffentlichkeit diskutiert werden müssen, damit sich diese unhaltbaren Zustände ändern.

Donnerstag 24.09.2009 um 9:30 Uhr
Sozialgericht 40227 Düsseldorf
Ludwig-Erhard-Alle 21
1. Etage, Saal 150

Das Sozialgericht befindet sich 50 m vom Osteingang des Düsseldorfer Hauptbahnhofs. Ich würde mich freuen, Sie alle dort begrüßen zu dürfen und stehe für Gespräche und Interviews zu diesem Thema zur Verfügung.

Herzliche Grüße:
Detlev Wulf

Detlev Wulf, Feldstr. 42, 40882 Ratingen, Tel. 02102-80875
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