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INDEX KÜNSTLERSOZIALKASSE FORUM

Vor einigen Jahren war der Verfasser einer der Ersten mit denen ich ein langes Telefonat geführt habe um mir seinen Fall schildern zu lassen.

Hier der Link zur Homepage des Betroffenen ( bitte nach unten scrollen )

Zum gleichen Zeitpunkt meldete sich ein Musiker / Veranstalter dessen Schilderung wie die KSK mit Ihm umgegangen ist ich damals kaum glauben konnte.


ünstler mit geringem Einkommen "raus" aus der KSK ?

 

 

 

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins der KSK

Vor einigen Jahren bekam ich ein Schreiben ins Haus, in dem ich aufgefordert wurde binnen zwei Wochen 50.000,- DM auf ein Konto der Künstlersozialkasse zu überweisen, da ich diese Damen und Herren aus der Hauptstadt der Perspektivlosigkeit namens Wilhelmshaven bislang nicht kannte, bekam ich kalten Schweiß auf der Stirn.

Ich hätte die Abgaben einiger Jahre nicht bezahlt, und die Summe um die es hier ging war eine Schätzung. Nachdem ich manches recherchiert hatte über die Künstlersozialkasse, schrieb ich denen einiges Ermunterndes in ihr Gästebuch, woraufhin wenige Tage später dieses Gästebuch im Internet für immer geschlossen wurde. Ich nehme an, dass ich einige wunde Punkte in meinen Anmerkungen aussprach, die den verehrten Damen und Herren dieser netten Kaffeerunde nicht passte. Anschließend hatte ich mehrere Steuerprüfungen, die mich etliche hunderte von DMs gekostet haben und bei denen keinerlei Unregelmäßigkeiten (dank meiner äußerst gewissenhaften Steuerberaterin) feststellbar waren. Ich nehme an, dass einer von den Schreibtischtätern bei der KSK, der sich auf den Schlips getreten fühlte, umgehend bei meinem Finanzamt in Hamburg vorstellig wurde um mir die Hölle heiß zu machen. Tja, außer Spesen nix gewesen.

Aber um auf die Sache zurückzukommen, nämlich meine Kritikpunkte an der KSK, die damals mir nichts dir nichts aus dem Net verschwanden – möchte ich an dieser Stelle meiner Homepage nichts unversucht lassen um diese Organisation zu mißkreditieren, ja, ich wünsche mir nichts sehnlicher als diesen Dreck zu brandmarken, als das was er ist: Dreck.

Wie viele Dinge und Erfindungen, die einst gut gemeint waren, wie z. B. ein Messer oder eine Axt, verkehrte sich vieles in der Menschheitsgeschichte in ihr Gegenteil: Messer und Äxte, die möglicherweise eine Zeit lang den Menschen die Arbeit erleichtern halfen, wurden sehr bald missbraucht um sich gegenseitig zu massakrieren. So war auch einst die Erfindung der Künstlersozialkasse eine gute Idee, die sollte nämlich insbesondere den darbenden Künstlern eine Sozialversicherung ermöglichen, auch wenn sie nicht viel hatten und nur sporadisch über Einnahmen verfügten. Heute fußt die Künstlersozialkasse auf Gesetzen und Verordnungen, die nur einen Schluß zulassen, nämlich das entweder die Mafia oder sämtlich verfügbare Vollidioten diese Gesetze erlassen hatten. Aber macht ja nix. Die verbeamteten Helfershelfer der KSK halten sich schlicht an ihre geliebten Gesetze, schauen nicht nach links und nicht nach rechts, und befinden sich in bester deutscher Tradition. Die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die Region Wilhelmshaven ließ wohl keinen anderen Schluß zu, als diese »Behörde« oder wie man das nennen will, in Schlicktown anzusiedeln. Dort harren diese furztrocknen Bürokraten aus und halten sich an Gesetze. Und der Auftrag? Wahrung der Kunst, Hilfe für den Künstler, Sozialversicherung für Kreative?

Nachdem ich als Außenstehender noch nie etwas von dieser ominösen Künstlersozialkasse gehört hatte, bekam ich diesen mehr als unfreundlichen Wisch per Post ins Haus geflattert, wo das erwähnte drinstand mit dem Zusatz bitte wenden... Ich wendete das eitrige Blatt und fand zu meinem Entsetzen lauter Gesetzesparagraphen in denen die ihr Vorhaben legitimierten.

Als Kleinverleger, der jahrelang und bis heute nur Verluste gemacht hat, fand ich dieses Vorgehen doch etwas gewagt. Vor allem, als ich mich weiter über diese staatlich legitimierten Verbrecher informierte. Da gibt es in Hamburg haufenweise gut und besser verdienender Grafiker und Schlussredakteure, lauter Menschen wie du und ich, die nichts besseres zu tun haben als billige Sozialabgaben auszumachen. Die finden dann irgendwann die KSK und das spricht sich rum. Ich möchte nicht wissen, wie viele »Künstler« von denen mittlerweile dort Mitglied sind und einen Haufen Geld sparen können. Aber als ich dann auch noch hörte, dass ich auch für Nicht-Mitglieder der KSK, also Übersetzer, Autoren, Illustratoren usw., die nicht Mitglied der KSK sind, Beiträge zu entrichten habe, und sogar für ausländische Künstler, da wusste ich, mit wem ich es zu tun habe.

Darüberhinaus kenne ich bis heute keinen anderen Kleinverlag, der sich mit dieser Beulenpest namens Künstlersozialkasse herumplagt. Bislang habe ich davon nichts gehört, aber warum eigentlich nur die Achilla Presse? Es gibt Verzeichnisse, wo so ziemlich jeder Verlag eingetragen wird, der Bücher druckt. Warum war es der KSK bislang nicht möglich die Beiträge auf breitere Schultern zu legen, statt sie offenbar nur auf meine und einige anderer Auserwählter? Ich weiß warum, ich habe eine mögliche Erklärung dafür gefunden: Weil vermutlich zwischen den Kaffeepausen keine Zeit bleibt um die Adressen mehrerer tausend Verlage abzutippen. Ja, da endet dann die Bürokratie, wenn sie nämlich zu Mehrarbeit führt.

Die Künstlersozialkasse vernichtet Kunst, sie führt zu Kosten, zu Bürokratie, zu Idiotie. Sie verhindert das Verlegen von Büchern, sie verhindert Literatur und Kunst, mehr nicht. Vielleicht ist das der wirkliche Zweck dieser einstmals gefeierten Erfindung. Die Künstlersozialkasse ist ein ebenso überflüssiger, und von staatlicher Seite geförderter und gestützter Müllhaufen wie die Industrie- und Handelskammern, wo man auch immer nur zahlt, aber kleine und kleinste Unternehmen überhaupt keinen Nutzen haben.

Da quatschen diese feisten Politik-Popanze von Entbürokratisierung usw. und jammern im Chor über ihre eigenen Gesetze und Verordnungen, und schaffen es nicht. Bürokratie ist ein Erstickungstod, ein qualvoller langsamer Tod, den dieses Land schon lange erreicht hat. Agonie und letzte Seufzer, apokalyptisches Zucken – wohin man schaut. Jammern an allen Fronten, kein Wunder.


Ich zahle noch heute monatliche Beiträge an das Syndikat KSK. Da ich weder Lust habe in bürokratische Strukturen zu investieren, noch mich von denen ausplündern zu lassen, bin ich sehr vorsichtig geworden. Schon prinzipiell widerstrebt es mir, mich mit diesen Leuten gemein zu machen. Aber möglicherweise werden die alsbald ein Gesetz verabschieden, wo auch für seit 1000 Jahren tote Autoren abgabeplichtige Tantiemen zu leisten sind – wie das? Die werden die Abgaben einfach schätzen, und es betrifft ja auch nur einen kleinen Teil der Verlage. So z.B. den meinen.