Soeben lese ich den Beitrag von Joachim Griebe zum Thema Künstlersozialkasse.
Diese Erfahrungen kann ich nur bestätigen!
Wenn ich das Wort "Künstlersozialkasse" nur höre,
bekomme ich die Kränke!
Hauptberuflich als freiberufliche Opernsängerin tätig, habe
ich das Problem, dass viele deutsche Opernhäuser das Vorlegen einer
Lohnsteuerkarte zwingend verlangen, auch, wenn man dort nicht angestellt
sondern nur Gast ist. Vor ca. drei Jahren schrieb ich an die Bundesversicherungsanstalt
für Angestellte, um anzufragen, ob die eingezahlten Rentenbeiträge
in diesem Fall, (Engagements immer auf einige Wochen befristet), überhaupt
Sinn machen.(Wenn ich in Deutschland singe, bekomme ich auch zwangsweise
Arbeitslosenbeiträge abgezogen, obwohl ich aufgrund der zeitlichen
Lücken niemals einen Anspruch erwerbe. Aber das nur am Rande!)
Statt einer Antwort bekam ich Monate später Post von der Künstlersozialkasse.
Ein irrwitziger, bürokratischer Prozeß setzte ein, während
dessen ich mehrmals darauf hinwies, dass ein Teil der Einnahmen zwangsweise
über Lohnsteuerkarten läuft.
Das hat die nicht interessiert! Ich bekam einen Bescheid, dass ich bei
der KSK versicherungspflichtig sei und meine damalige private Krankenkasse
umgehend kündigen müsse.
Das tat ich.
Zwei Wochen später bekam ich ein erneutes Schreiben, der Bescheid
wurde widerrufen.
Aufgrund meiner Tätigkeiten über Lohnsteuerkarte sei ich eindeutig
Arbeitnehmerin, nichts anderes.
Mein Einwand, dass ich trotz der Lohnsteuerkarte Freiberufler sei, weil
ich auch keinen Anspruch auf z.B. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall habe,
(wenn ich eine Vorstellung absagen muss, gibt es kein Geld), wurde glatt
ignoriert.
Auch egal! Ich hatte mich nicht selbst um die Aufnahme in die KSK bemüht.
Ehrlich gesagt wußte ich nicht einmal, dass es die gibt, bis DIE
sich an MICH wandten.
Eigentlich will ich nichts weiter, als in Ruhe gelassen zu werden!
Der Schriftverkehr mit der KSK, der sich über mehr als ein Jahr erstreckte,
füllt jedenfalls einen mittelgroßen Ordner.
Zusammengerechnet war ich sicher 30 oder 40 Stunden mit diesem Mist beschäftigt.
Und dann? Hornberger Schießen!
Möchten Sie wissen, wie die Lösung heißt, die ich jetzt
versuche, zu praktizieren?
Ich versuche, möglichst wenig in Deutschland zu singen, damit ich
mit all dem nichts mehr zu tun habe.
e - mail vom 5.5. 2006 an mich
Lieber Herr Griebe,
vielen
Dank für Ihre Mail.
Egal, welche Sparte in der Kunst: Wir alle haben den Bürokratiewahnsinn
am Hals!
Und das kostet Zeit, Nerven und Arbeit.
Ich kann Ihnen garnicht sagen, wie satt ich das alles habe.
Deshalb hat mir Ihr Beitrag total aus dem Herzen gesprochen!
Von der KSK selbst habe ich seit dem letzten ablehnenden Bescheid zum
Glück nichts mehr gehört.
Doch die Tatsache, dass sich in meinem Fall nicht abschließend klären
läßt, ob ich freiberuflich oder angestellt tätig bin,
führt zu tausenderlei Verwicklungen mit dem System, bis hin zu einer
Steueraußenprüfung, die man mir vor wenigen Jahren aufs Auge
gedrückt hat, nur um zu klären, ob ich denn umsatzsteuerpflichtig
bin oder nicht. So bald ich eine Note in Deutschland singe, kann ich mich
auf einen wochenlangen Papierkrieg mit verschiedensten Institutionen gefaßt
machen.
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Antwort auf meine e - mail an die Verfasserin :
Selbstverständlich dürfen Sie meinen Beitrag
auf Ihrer Homepage verwenden! Verbreiten sie ihn, wo immer sie möchten!
Je mehr, je lieber!
Ich wünsche Ihnen alles Gute, viele Erfolge und gutes Vorankommen
im Kampf gegen die Bürokratie!
Mit
herzlichen Grüßen
mail von mir vom 8.5.2006
lieben Dank für die Antwort !
Ich
habe Ihren Beitrag und die mail an mich
auf meiner Webseite veröffentlicht!
Bitte
schauen Sie mal ob das so ok ist ...
ob ich etwas unrichtig wiedergeben habe - oder ob etwas
fehlt !
http://www.kskforum.de/
Würde mich freuen ab und zu von Ihnen zu hören ...
lieben Gruß aus dem seit Tagen sonnigen Hamburg
Joachim
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